18. Juli 2022 / Thema: Co2 , Energieeffizienz , Energiekosten , Dekarbonisierung , #Förderung , Klimaneutralität

Wie Sie die Scope 1 Emissionen reduzieren können

Was heißt das eigentlich, „Scope“? Die zutreffende deutsche Übersetzung lautet „Geltungsbereich“. Im Folgenden nehmen wir Scope 1 genauer unter die Lupe.

Generell unterscheiden wir zwischen 3 Arten von Scopes:

  • Scope 1 steht für jene Emissionen von Treibhausgasen, die Sie direkt im eigenen Unternehmen erzeugen. Unter der dritten Frage gehen wir näher auf alle Scope 1-Emissionen ein.

  • Die weiteren Bereiche – Scope 2 und 3 – betreffen die Abgase aus vor- und nachgelagerten Teilnehmern der Wertschöpfungskette. Beispielsweise Lieferanten, Stromerzeuger und Endverbraucher.

 

Welche Auswirkungen hat eine Scope 1 Emission?

scope-1-emission (500 × 313 px)Kurz gesagt: Scope 1-Emissionen sind mitverantwortlich für den derzeitigen Klimawandel. Im Prinzip sind Klimawandel – gemeint im Plural – natürliche Phänomene. Sie treten immer wieder im Wechsel der Jahrhunderte auf.

Im Frühmittelalter erwärmte sich die Erde, was nördlich der Alpen erstmals eine effiziente Landwirtschaft und sesshaft-bäuerliches Leben förderte. Um 1350 begann eine bis in die Jetztzeit reichende kältere Phase. Missernten und Hungersnöte waren die Folge, bis sich Menschheit und Vegetation angepasst hatten.

Seit der Industrialisierung haben Aktivitäten wie großflächige Waldrodungen und die forcierte Verbrennung fossiler Energieträger dazu beigetragen, dass sich die Erde stärker als in den Klimawandeln der letzten 2000 Jahre erwärmte. Wir erzeugen den Klimawandel nicht allein, beschleunigen ihn aber erheblich.

 

Von Protokollen über Klimaziele zu Scope 1

Mit dem Kyoto-Protokoll hat die Staatengemeinschaft 1997 erstmals verbindliche Ziele und Maßnahmen gegen den Klimawandel vereinbart. Auf Basis von Kyoto entstand das Greenhouse Gas Protocol, kurz GHG Protocol. Es teilt die Quellen der Emissionen in Scopes ein.

Das GHG Protocol basiert auf dem Gedanken, dass jeder Marktteilnehmer seinen Anteil an den Gesamt-Emissionen hat – von Abbau oder Erzeugung der Rohstoffe über die Produktion und die Nutzung beim Verbraucher bis hin zur Entsorgung.

 

Was ist eine Scope 1 Emission genau?

Scope 1 ist der Bereich der direkten Emissionen im eigenen Unternehmen bzw. am Standort. Beispiele:

  • Emissionen aus Energien aus Quellen wie Heizkraftwerken oder -kesseln, Dampfturbinen, Kohle-, Öl- oder Gasverstromung, die im Unternehmen erzeugt werden

  • Abgase des Fuhrparks

  • Flüchtige Gase aus stationären und mobilen Anlagen

Der Scope 2-Bereich umfasst die indirekten Emissionen aus bezogenen Energien von Lieferanten wie eingekauftem Strom, Fernwärme oder Fernkälte. Sie werden außerhalb erzeugt, aber im Unternehmen verbraucht. Zu Scope 2 gehören auch Geschäftsreisen mit Fremdverkehrsmitteln wie Bahn, Linienflügen oder Leihwagen.

Scope 3 beschreibt die Treibhausgase in den vorgelagerten und nachgelagerten Bereichen der Lieferkette. Vorgelagerte Bereiche sind zum Beispiel Rohstoffbezug, Verbrauchsmaterial, eingekaufte Waren zur Weiterverarbeitung oder Abfall durch Lieferungen und deren Entsorgung. Die nachgelagerten Scope 3-Emissionen entstehen u.a. beim Transport zum Abnehmer und der Nutzung durch den Käufer selbst. Dies betrifft den gesamten Lebenszyklus eines Produktes bis zu dessen Entsorgung.

 

Wie werden Scope 1 bis 3-Emissionen gemessen?

Das GHG Protokoll bietet global einheitliche Standards für die Scope-Einteilung und Messung der Treibhausgase. Der Name der Maßeinheit lautet CO₂-Äquivalent pro Kilowattstunde, Liter, Kubikmeter oder Produktionsmenge. Diese Werte sind auch über das Umweltbundesamt erhältlich. Es gibt sie im Bereich der prozessorientierten Basisdaten für Umweltmanagement-Instrumente heraus, kurz ProBas.

Scope 1-Abgase lassen sich direkt an der Quelle oder Verbrauchsstelle messen, zum Beispiel durch moderne Mess-, Regel- oder Steuertechnik. Scope 1 wie 2 können großenteils auch über die Buchhaltung ermittelt werden. Beim Blick in die Rechnungen und Belege wird deutlich, wie viel Geld das Unternehmen für Strom, Heizöl, Heizgas oder Kraftstoffe ausgegeben hat. Verknüpft man diese Verbrauchszahlen mit den Umrechnungsdaten aus dem GHG-Protokoll, erhält man das Ergebnis: die CO₂-Äquivalente.

Die Buchhaltung bietet auch Ansätze zum Ermitteln der Scope 3-Emissionen. Aus den Einkaufsbelegen und Dienstleistungsverträgen geht hervor, in welcher Größenordnung Waren oder Leistungen eingekauft und verkauft wurden. Für Scope 3 hilft auch ein Blick in die eigene Entwicklungsabteilung weiter. Über technische Daten oder Gebrauchsanweisungen für Produkte lassen sich Werte aus nachgelagerten Aktivitäten bemessen. Weiterhin können die Klimabilanzen der nachgelagerten Unternehmen herangezogen werden.

 

Für wen gilt der Scope 1?

Scope 1-Emissionen fallen praktisch in jedem Unternehmen an. Sogar der umweltfreundliche Fahrradkurierdienst kauft Waren ein und beheizt seine Räume. Stark betroffen sind jedoch Unternehmen des produzierenden Gewerbes.

 

Woran erkennen Sie, ob und wie viel Scope 1 Ihr Unternehmen emittiert?

Werfen wir einen Blick auf eine weitere Unterteilung von Scope 1 in vier Kategorien, sogenannte Kernbereiche. Aus ihnen dürfte es für Sie deutlich werden.

 

Die vier Scope 1-Kernbereiche:

  • Stationäre Verbrennung
  • Mobile Verbrennung
  • Prozess-Emissionen
  • Flüchtige Emissionen

Bei der stationären Verbrennung werden Brennstoffe, direkte Wärmequellen und Kraftstoffe genutzt. Mobile Verbrennung entsteht unter anderem durch die Fahrzeugflotte. Ein Beispiel für Prozessemissionen sind Herstellungs-Abgase in Fabriken. Flüchtige Emissionen schließlich entstehen in Kälte- bzw. Klimaanlagen. Die Gase aus Kältemitteln sind fürs Klima deutlich schädigender als CO₂-Abgase.

Eine Schwerpunkt-Branche in Sachen Scope 1-Emissionen ist die chemische Industrie. Ihre Betriebe verbrauchen im Allgemeinen nicht nur besonders viel Energie. Auch die Produkte selbst strömen oft umweltschädliche Gase aus.

 

Wer muss Scope 1 veröffentlichen?

Unternehmen mit Bilanzpflicht müssen ihre Scope 1 und 2-Emissionen ausweisen. Bei den schwieriger zu errechnenden Scope 3-Werten ist die Berichterstattung bisher optional.

 

H2: Scope 1 – welchen Nutzen haben betroffene Unternehmen?

Einen wirklichen Vorteil von Emissionen hat keiner der Teilnehmer in der Wertschöpfungskette – und erst recht nicht das globale Klima. Verglichen mit Scope 2 und 3 gibt es für Unternehmen aber immerhin einen indirekten Nutzen bei den Scope 1-Emissionen. Sie sind am leichtesten erfass- und messbar. Wer weiß, wo und wie viel er selbst emittiert, kann auch Einsparpotenziale ermitteln. Außerdem: Wenn Sie als Kapitalgesellschaft eine Umweltbilanz erstellen müssen, sind Scope 1-Emissionen ein verpflichtender Wert.

 

H2: Wie können Unternehmen auf direkte Emissionen reagieren?

Ihre Scope 1-Emissionen können Sie direkt beeinflussen. Mit anderen Worten – senken. Ergreifen Sie Maßnahmen, um Ihre Energieeffizienz zu steigern. Was nahe liegt, ist die Möglichkeit, umweltfreundlichere Technologien zu nutzen. Neuere Anlagen verbrauchen meist weniger Energie. Umrüstungen können sich schon nach kurzer Zeit rechnen. Sie müssen aber nicht in jedem Fall investieren: OHOE hat auch „sich selbst finanzierende“ Lösungen entwickelt.

Ein geringerer Materialverbrauch ist ein weiterer Ansatzpunkt. Hier kann es sinnvoll sein, die Mitarbeiter zu involvieren: Häufig kennen sie die Schwachstellen der Produktion. Wenn Sie Ihren Fuhrpark auf Elektroautos umstellen, reduzieren Sie Ihre Scope 1-Emissionen in diesem Bereich gegen null. Strom oder Wärme lassen sich aus ökologischen Quellen, wie etwa Solar-Paneelen gewinnen.

 

Wie kann OHOE Ihrem Unternehmen helfen?

Scope 1-Emissionen müssen erkannt, bewertet und schließlich gesenkt werden. Warum? Um die Klimaschutzziele zu erfüllen, um strenger werdenden gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Vor allem aber, um Kosten zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Wir nutzen Schwarmintelligenz und verknüpfen Mitarbeiter, Partner, Lieferanten und Kunden auf digitalen Plattformen. Mithilfe unserer Software können Sie Schwachstellen identifizieren und Maßnahmen ableiten.  „Leuchtendes Beispiel“ unserer Lösungen: das häufig genutzte Licht-als-Service-Paket. Wir analysieren die Lichtanlagen in Ihren Räumen und ersetzen diese durch neueste Technologien mit LED, Sensoren, Bewegungsmeldern etc.

Durchgeführt haben wir diese Maßnahme unter anderem bei einem großen deutschen Nutzfahrzeuge-Hersteller. Schon nach wenigen Wochen registrierte man dort gesunkene Kosten und eine erheblich bessere Lichtqualität. In der Endabrechnung senkte das Unternehmen seine Stromkosten für die Beleuchtung um 80 Prozent und den CO₂-Ausstoß um 73 Prozent. Da OHOE den Betrieb der Lichtanlage im Outsourcing übernimmt, entstehen für den Kunden keine direkten Wartungskosten.

 

Neue Beiträge

Alle Neuigkeiten direkt ins Postfach - hier können Sie sich anmelden:

Viele namhafte Unternehmen vertrauen Open House of Energy

Sind Sie auf der Suche nach interessanten Möglichkeiten Energie im Ihrem Unternehmen einzusparen?

Nutzen Sie unser Know-how und laden sich aus unserer Sammlung an White Papers - je nach Interesse – die interessanten Themen herunter. Der Weg dorthin ist einfach – registrieren Sie sich für Ihren persönlichen Zugang und kommen sofort zum Download.

Wir wünschen Ihnen interessante Erkenntnisse beim Lesen!