27. Juni 2025 / Thema: Energieeffizienz , Energiekosten , Energiewende , Klimaneutralität , Photovoltaik

Photovoltaik- und Windkraft-Boom drücken Strompreise

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland schreitet voran – doch der Erfolg von Photovoltaik (PV) und Windkraft führt zu einem unerwarteten Problem: sinkende Strompreise an der Börse. Während Verbraucher:innen mit dynamischen Tarifen davon profitieren, stehen Betreiber von Solar- und Windparks vor wirtschaftlichen Herausforderungen.

Eine Studie der enervis energy advisors GmbH prognostiziert bis 2028 einen Rückgang der Marktwerte für erneuerbare Energien um bis zu 25 %. Besonders die Solarenergie ist betroffen, da an sonnigen Tagen die Strompreise oft ins Negative fallen. Doch es gibt Lösungsansätze, um die Energiewende dennoch erfolgreich zu gestalten.

Warum sinken die Strompreise?

Der massive Zubau von PV- und Windkraftanlagen führt zu einem Überangebot an Strom, insbesondere bei optimalen Wetterbedingungen. Die Börsenstrompreise reagieren darauf – und brechen zeitweise ein.

Negative Strompreise: Ein wachsendes Phänomen

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gab es 2023 bereits über 300 Stunden mit negativen Strompreisen an der EPEX Spot-Börse. Das bedeutet: Erzeuger müssen teilweise dafür bezahlen, ihren Strom loszuwerden.

Entwicklung der negativen Strompreise in Deutschland (Quelle: BDEW, 2024)
Jahr Stunden mit negativen Preisen Durchschnittlicher Preis (€/MWh)
2020 150 -25
2021 210 -30
2022 270 -35
2023 300+ -40

Herausforderungen für Anlagenbetreiber

  1. Geringere Markterlöse:
    • PV- und Windkraftbetreiber erhalten weniger Geld für ihren Strom.
    • Die Studie von enervis sieht bis 2028 eine durchschnittliche Wertminderung von 25 % für Ökostrom.
  2. Wirtschaftlichkeit gefährdet:
    • Ohne Anpassungen könnten einige Projekte unrentabel werden.
    • Finanzierungsmodelle wie die EEG-Förderung reichen nicht mehr aus.

Lösungsansätze für eine stabile Energiewende

1. Batteriespeicher – Flexibilität erhöhen

Großspeicher können Überschussstrom aufnehmen und bei Bedarf (z. B. abends) einspeisen.

  • Vorteil: Stabilisierung der Netze, Vermeidung von negativen Preisen.
  • Beispiel: In Deutschland sind bereits Batteriespeicher mit über 4 GW Leistung installiert (Quelle: Fraunhofer ISE, 2024).

2. Kurzfristige Power-Purchase-Agreements (PPAs)

  • Flexible Stromabnahmeverträge mit Unternehmen sichern Absatz.
  • Vorteil: Weniger Abhängigkeit von Börsenstrompreisen.

3. Politische Rahmenbedingungen stärken

  • Konsequente Elektrifizierung von Verkehr und Wärme, um Nachfrage zu erhöhen.
  • Förderung von Flexibilitätsoptionen wie #Lastmanagement und #Sektorenkopplung.
  • Ausbau der Netzinfrastruktur, um Engpässe zu vermeiden.

Fazit: Die Energiewende braucht mehr Flexibilität

Der Erfolg der erneuerbaren Energien führt zu neuen Marktherausforderungen – doch mit intelligenten Speicherlösungen, flexiblen PPAs und stabilen politischen Rahmenbedingungen kann die Energiewende weiter vorangetrieben werden.

Quellen:

  • enervis energy advisors GmbH (2024): Marktentwicklung erneuerbare Energien bis 2028
  • BDEW (2024): Strompreisentwicklung und negative Börsenpreise
  • Fraunhofer ISE (2024): Speichermonitor Deutschland

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