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So integrieren Sie ISO 50001 Lastmanagement in Ihrem Industriebetrieb!

Geschrieben von OHoE Team | 01. Juni 2022

Intelligentes Lastmanagement bedeutet, Lasten zu managen. Das heißt, Energieverbrauch im Unternehmen zu steuern und zeitlich flexibel zu gestalten. Und das in Abhängigkeit vom schwankenden Stromangebot. Möglich wird dies durch ein modernes Energiemanagementsystem.

Intelligentes Lastmanagement hat vielerlei Vorteile für Ihr Unternehmen:

  • Zum einen macht es Einspar-Potenziale erkennbar und umsetzbar. Sie erfassen Ihre Energieströme. So können Sie, wenn möglich, Ihren Strom-Bezug in Zeiten eines größeren Strom-Angebotes und günstigerer Preise verlagern.
  • Ein Energiemanagementsystem mit ISO 50001-Zertfifizierung ist Voraussetzung, um am CO2-Emissionshandel teilzunehmen oder steuerliche Vergünstigungen zu erhalten. Auch für zu erwartende, schärfere Umwelt-Gesetze sind Sie gewappnet.
  • Außerdem sichern Sie sich Wettbewerbsvorteile. Immer mehr Kunden setzen ein ISO-zertifiziertes Energiemanagementsystem bei ihren Partnern voraus.
  • „Last“ but not least: Sie leisten Ihren Beitrag für den Klimaschutz.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

Bevor wir die Schritte zur Implementierung erläutern, vorab etwas zur Notwendigkeit von intelligentem Lastenmanagement und einem effizienten Energiemanagementsystem.

Je stärker der Anteil der Erneuerbaren am Energie-Mix steigt, desto volatiler entwickelt sich die Netz-Versorgung. Heute ist es immer noch so: In Spitzen-Bedarfszeiten fahren Atom- und Kohlekraftwerke ihre Leistung hoch. Bei geringerem Bedarf produzieren sie weniger. Daher folgt beim bisherigen Energie-Mix die Stromerzeugung der Nachfrage.

Zukünftig wird die Energieerzeugung immer „grüner“. Der Atomausstieg ist noch für 2022 geplant. Bis 2030 erfolgt der Ausstieg aus der Kohle-Verstromung. Für 2045 plant die Bundesregierung die 100 Prozent klimaneutrale Energiegewinnung. Vielleicht forciert die Sanktion russischer Energieträger-Importe den Ausbau der erneuerbaren Energien noch, und die Klima-Ziele werden früher erreicht.

Die Energiewende erfordert gleichzeitig aber auch eine Wende der Steuerung. Windkraft steht zur Verfügung, wenn Wind weht. Solarenergie benötigt Sonnenschein. Wollte man wetterbedingte Ausfälle durch Biomasse ausgleichen, würden praktisch alle Ackerflächen benötigt und man könnte kaum noch Nahrungsmittel anbauen. Kurzum: Die Energieerzeugung wird wetterabhängig. Daher müssen sich Nachfrage und Energieverbrauch an die wechselnd intensive Erzeugung koppeln. Voraussetzung hierfür ist ein intelligentes Last- und Energie-Management – besonders in den energieintensiven Unternehmen.

Mit der Einführung dieses Systems tragen Sie außerdem zur Stabilität der Netze bei. Steuern Sie Ihren Verbrauch nach der Erzeugung, helfen Sie mit, Bedarfsspitzen zu vermeiden und damit das Gesamt-Stromnetz zu entlasten.

Um ein intelligentes Energie- und Lastmanagement-System einzuführen, empfehlen wir, folgendermaßen strukturiert vorzugehen:


So gelingt der Start!

Analysieren Sie als ersten Schritt den Haupt-Lastgang und die wichtigsten Unter-Lastgänge in Ihrem Unternehmen. Diese Lastgänge zu untersuchen ist die Basis, um ein betriebliches Spitzen-Lastmanagement zu implementieren. Diese Analyse macht den Energieverbrauch transparent. So wissen Sie, wie viel Energie wo und wann bisher verbraucht wurde und wird. Eine absolut notwendige Maßnahme. Denn nur so lässt sich ermitteln, welche Arbeitsprozesse und welche Aggregate – also Energieverbraucher – für Lastverschiebung geeignet sind.


Schritt 2

Jetzt wissen Sie, welche Prozesse und Aggregate für die Lastspitzen verantwortlich sind. Wir empfehlen nunmehr die Vor-Ort-Begehung. Nehmen Sie Aggregate und Prozesse genau unter die Lupe. Setzen Sie für Schritt eins und zwei präzise Messzähler an den Verbrauchs-Stellen ein. So wird der genaue Strombedarf jeder wesentlichen Aggregate und Prozesse erkennbar.

 

Schritt 3

Eruieren Sie als nächstes, welche Möglichkeiten sich Ihnen bieten: Optimieren Sie den Energieverbrauch, wenn möglich, direkt im Prozess oder am Aggregat. Analysieren Sie dazu Ihre Potenziale für steuerbare Lastverschiebungen. Zum Beispiel, um den Energie-Bezug in Zeiten günstigerer Stromerzeugung zu verlegen.

 

Schritt 4

Schritt vier ist kein Muss, aber eine Empfehlung. Führen Sie eine Kosten-Nutzen-Analyse für ein automatisiertes Lastmanagement bzw. Energiemanagementsystem durch. Rechnet es sich, entscheiden sie sich zur Einführung dieses Systems mit Hilfe von OHOE.

 

Schritt 5

Setzen Sie als fünften Schritt die informationstechnische Anbindung und Steuerung des Systems in Ihrem Unternehmen um.

 

Schritt 6

Nehmen Sie das Lastmanagement- und Energiemanagementsystem in Betrieb. Sorgen Sie für Parametrierung und führen Sie das Monitoring durch. Haben Sie sich für neue Aggregate oder sparsamere Techniken entschieden, implementieren Sie diese jetzt und starten Sie deren Betrieb.

 

Welche Unternehmensbereiche erzielen einen Vorteil?

Der spürbarste Vorteil ergibt sich in den energieintensiven Bereichen, etwa der Fertigung bzw. Produktion. Hier kann ein intelligentes Lastmanagement-System zum Beispiel dafür sorgen, dass das Aufheizen von Industrieöfen zeitlich gestreckt wird und die abweichende Wärmeenergie anderweitig genutzt werden kann. Auch sind Speicher-Öfen ähnlich den Nachtspeicherheizungen in Privathaushalten möglich. Dies sind nur einige Optionen. Es gilt, die Potenziale in Ihrem Unternehmen offenzulegen.

Meistens aber ist es gar nicht notwendig, alle Verbrauchsstellen mit Messzählern auszustatten und die Energiemengen zu analysieren. Eine Faustregel besagt, dass nur rund 20 Prozent aller Verbrauchsstellen zirka 80 Prozent der Gesamt-Energie eines Unternehmens verbrauchen. Sich auf diese zu fokussieren, lohnt sich. Unter Umständen ist dies der rentablere Weg, als jeden kleinsten Energieverbraucher einzubeziehen.

Einen weiterer Ansatzpunkt zum Energie einsparen bieten die sogenannten Querschnitts-Technologien. Beispiele hierfür sind Hallen- und Büro-Beleuchtung, Beheizung, Klimaanlagen, Druckluft, Lüftungssysteme oder elektronische Pumpen. Es handelt sich meist um „Nebenschauplätze“ im Unternehmen. Aber hier lassen sich die Einspar-Potenziale meist schneller und einfacher umsetzen.

Beispiel: Veraltete Beleuchtungs-Technologien in Produktionshallen. Oft brennt Licht rund um die Uhr und in allen Räumen, auch wenn sie nur zeitweise genutzt werden. Eine intelligente Steuerung kann das Licht ganz nach dem tatsächlichen Bedarf regeln. Hier helfen Sensoren: Sie erfassen es, wenn Menschen den Raum betreten oder sich in ihm bewegen. Außerdem können sie die Beleuchtung bei ausreichendem Tageslicht-Einfall automatisch reduzieren oder abschalten.

 

OHOE unterstützt Sie mit smarten Lastmanagement durch Fachpersonal!

Unsere Dienstleistungen für Ihr Unternehmen können ganz individuell auf Ihren Bedarf zugeschnitten werden. Daneben bietet OHOE aber auch verschiedene Leistungspakete an.

Eines unserer Pakete ist Energie-Effizienz als Service. Wir nehmen dabei jeweils einen Verbraucher speziell unter die Lupe. Dabei analysieren wir den Ist-Zustand vor Ort, erstellen ein technisches Konzept, rüsten auf das neue Material um und warten die Anlage während der Vertragslaufzeit. Finanziert wird die Umrüstung allein durch die eingesparten Kosten.

OHOE unterstützt Unternehmen im gesamten Prozess der Zertifizierung nach ISO 50001 durch unser Fachpersonal. Wir schulen die Management-Teams zu den Anforderungen der Norm und zur Umsetzung der Maßnahmen. In jeder Stufe der Einführung des Energiemanagementsystems stehen wir beratend und begleitend zur Seite. Gerne nehmen wir auch an den Team-Sitzungen der Energiemanagement-Teams zur Zertifizierung teil und protokolliert diese.

Auf Wunsch führt OHOE interne Audits durch, um Ihr Unternehmen auf die Zertifizierung vorzubereiten. Wir analysieren die Lastgänge, bauen temporäre Messeinrichtungen ein und rechnen Verbraucher-Strukturen hoch. Weichen die Energieverbraucher noch von den Werten zur Zertifizierung ab, unterstützen wir Sie dabei, die Mängel zu beheben.

Eine Eigenentwicklung unseres Unternehmens ist die Open House Engine. Diese Software-Plattform entlastet und ergänzt die Energiebeauftragten oder Management-Teams, indem sie alle Mitarbeiter einbindet. Über Smartphone oder Tablet können sie an ihren Arbeitsplätzen Beobachtungen und Verbesserungsvorschläge einbringen. Gezielte Leitfragen führen sie dazu, die Probleme korrekt darzustellen und ihre Verbesserungs-Ideen zu konkretisieren. Diese werden über ein Monitoring-System transparent dargestellt.

Die Open House Engine ist ein Beispiel dafür, dass nicht immer personelle Ressourcen freigestellt werden müssen.