Mit der neuen EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED, RL 2023/1791) wird die Messlatte für alle Mitgliedstaaten deutlich höher gelegt. Ab 2024 müssen jährlich 1,5 % Endenergie eingespart werden – ein Ziel, das nicht durch „Business-as-usual“ oder bereits bestehende EU-Vorgaben erreicht werden darf. Es braucht neue, nationale Instrumente. Deutschland steht unter Zugzwang.
Die Industrie steht für rund 45 % des Endenergieverbrauchs in Deutschland. Studien wie die der Dena oder Fraunhofer ISI zeigen: Bis zu 40 % davon sind wirtschaftlich einsparbar – besonders bei Querschnittstechnologien wie Pumpen, Motoren, Abwärmenutzung oder Digitalisierung.
Nutzen Sie gesetzlich vorgeschriebene Audits nicht nur zur Pflichterfüllung, sondern als Grundlage für wirtschaftliche Investitionen.
Ab 2025 gilt eine degressive Abschreibung von 25 % im ersten Jahr. Kombinieren Sie diese mit bestehenden Förderprogrammen wie der EEW.
Steigende CO₂-Preise machen Energieeffizienz zum wirtschaftlichen Vorteil. Wer weniger verbraucht, zahlt weniger.
Nutzen Sie digitale Tools wie Energiemonitoring und smarte Steuerung zur Erkennung und Umsetzung von Einsparpotenzialen.
Initiativen wie die LEEN-Netzwerke fördern Know-how-Austausch und erleichtern den Einstieg in konkrete Maßnahmen.
Die EED ist ein Weckruf für Industrie und Mittelstand. Wer jetzt handelt, kann doppelt profitieren: durch gesparte Energie und durch finanzielle Vorteile. Die Politik ist gefordert, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Unternehmen sollten nicht auf neue Vorgaben warten, sondern proaktiv vorangehen.
Quellen:
- EU-Richtlinie 2023/1791 zur Energieeffizienz
- BMWK: Energieeffizienzstrategie 2045
- Umweltbundesamt: Endenergieverbrauch Industrie
- Dena/BDI: Studie „Energieeffizienz in der Industrie 2045“
- ENSMOVplus: EU-Best Practices zur Umsetzung der EED